Kindheitstrauma überwinden & Vergangenheit bewältigen

Dein Kindheitstrauma zu überwinden und deine Vergangenheit zu bewältigen mag dir im ersten Gedanken schwer und vielleicht sogar unvorstellbar vorkommen. Doch ich kann dir sagen, so ist es nicht und es geht wirklich. Doch wie? 

Viele Menschen erleiden ein „Trauma“ in ihrem Leben und wissen es gar nicht.

Sie leiden unter unterschiedlichen Symptomen, rennen von Arzt zu Arzt und versuchen eine Therapie nach der nächsten. Manche testen unzählige  Medikamente und sie sind vielleicht auch eine zeitlang beschwerdefrei.
Doch dann, wie aus heiterem Himmel greift die dunkle Wolke wieder zu.  Alles beginnt von vorne, bis endlich einer die richtigen Fragen stellt und erkennt, dass es sich um ein verborgenes Trauma handelt.

Bei offensichtlichen Geschehnissen die direkt erinnerbar sind, greift die Traumatherapie sofort. Aber selbst da ist es wichtig den richtigen Ansatz und die richtige Vertrauensperson für sich zu finden.

Und auch hier gehen viele Leute nicht wirklich zum Arzt oder Therapeuten, weil sie sich schämen. Oft haben sie zu große Scheu über das Erlebte zu sprechen und Angst vor dem Täter.
Es gibt viele gute Gründe sich nicht helfen zu lassen und oft heilt auch die Zeit die Wunden. (worauf einige Menge Menschen scheinbar ewig warten)

Was aber, wenn nicht? Was, wenn die Symptome dein ganzes Leben beeinflussen?
Wenn du im tiefsten Inneren immer noch diese Ängste hast? Du unglücklich und misstrauisch bist und dich vom Leben und der Liebe ausgeschlossen fühlst? 

Also was genau bedeutet das alles und wie gelingt es jetzt das Kindheitstrauma zu überwinden?

Noch ein bisschen Geduld, denn ich möchte dass es jeder verstehen kann. Und weil ich schon seit vielen Jahren als Traumatherapeutin arbeite,  an diversen Fachhochschulen Seminare dazu gebe, weiß ich wie komplex das Thema ist. 
Inzwischen ist der Begriff geläufiger und spätestens seit der Flüchtlingskrise wird er in den Medien nicht nur im Zusammenhang von Missbrauch benutzt. 

– Für mich ist ein „Trauma“ eine normale Reaktion auf ein unnormales Ereignis. –

Im fachlichen Sinne ist es eine: „Verletzung“ – “ Diese kann sowohl körperlich, als auch seelisch sein. Die betroffene Person ist entweder selbst Opfer, oder Zeuge eines Ereignisses. Entscheidend dabei ist, dass das eigene Leben, oder das Leben einer anderen Person bedroht war, oder es eine ernste Verletzung zur Folge hatte. Die Reaktion der Betroffenen beinhaltet Gefühle von intensiver Angst, Hilflosigkeit, Ohnmacht, Schmerz und Entsetzen.  Und sie legt immer die Suche nach Flucht oder Kampf zugrunde.“

Um mal zu verdeutlichen, was alles dazu gehört, zähle ich hier mal die prägnantesten auf:

  • Naturkatastrophen jedweder Art
  • Krieg, Folter, Vertreibung
  • durch medizinische notwendige Eingriffe
  • Traumatisches Geburtserleben (Frühgeburten)
  • Unfälle im Verkehr, am Arbeitsplatz oder an anderen Orten (z.B. Bergsteigen)
  • Verlust einer nahen Bezugsperson, insbesondere im Kindesalter oder unerwartet. Vor allem der Verlust der Eltern im Kindesalter oder eines Kindes
  • Vernachlässigung in der Kindheit – körperlich, psychisch und emotionale Gewalt
  • Zeuge sein von gewalttätigen Handlungen und sexualisierter Gewalt
  • Das Miterleben anderer traumatischer Ereignisse als Zeuge, z.B. als naher Angehöriger miterleben, wie jemandem Gewalt angetan wird, oder auch ein krebskrankes Kind haben
  • Die Konfrontation mit den Folgen als Helfer (z.B. Polizisten, Feuerwehrleute, Ärzte, THW…) wird auch als sekundäre  Traumatisierung bezeichnet
  • Das Zusammenleben als Kind mit traumatisierten Eltern (Großeltern) (z.B. Holocaustopfer, Kriegsopfer, Opfer sexueller Gewalt oder Gewalt…Hier spricht man auch vom „Second – Generation – Phänomen“
  • Nahestehende von einem Menschen, der sich das Leben genommen hat
  • Chronisch anhaltende lebensbedrohliche Erkrankungen
  • Langanhaltende psychosoziale Belastungen wie z.B. Mobbing oder Langzeitarbeitslosigkeit können auch zum Trauma führen
Das Erlebnis selber macht nicht krank. Viele Menschen erleben und überleben solche Ereignisse auch komplett ohne Folgestörungen! 

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Was hilft dabei ein Kindheitstrauma zu überwinden?

  • Ein einmalig verletzendes Erleben im Erwachsenenalter wird in der Regel besser verarbeitet, als über die Jahre andauernde Übergriffe im Kindesalter.
  • Traumata, wie Naturkatastrophen oder Unfälle, die in der Regel nicht von Menschen gemacht wurden, werden besser verkraftet, als durch Menschen verursachte 
  • Je enger die Beziehung zum Täter ist, desto schwieriger sind auch die Folgen im Allgemeinen.
  • Um so ausgeprägter die unterstützenden Faktoren sind, je besser gelingt der Umgang mit einem Trauma. Unterstützend wirken dabei vertrauenswürdige, verlässliche Personen, aber auch persönliche Fähigkeiten. (Ressourcen)
  • Eine gute Salutogenese (alle lebensstärkenden Faktoren) bieten eine gute Chance auf Heilung

Doch leider gibt es Im Erwachsenenleben eine Vielzahl von traumatischen Ereignissen, die wenn sie nicht gut verarbeitet werden, Folgestörungen entwickeln. Medizinisch ordnet man diese Symptome der PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung) zu.

Was sind die Symptome?

  • Alle Formen der Angststörungen (Panik und Zwangsstörungen)
  • Depressive Störungen
  • Somatisierungen, also ein im Körper sich abspielender Prozess, der aber auf das Trauma zurück zu führen ist, und bei dem keine hinreichenden Organerkrankungen findet
  • Dissoziative Störungen
  • Suchterkrankungen
  • Essstörungen
  • Persönlichkeitsstörungen wie Borderline – Störung (Hinweis auf schwere frühe Verletzungen)

Körperliche Leiden infolge von traumareaktiven Symptombildungen werden selten erkannt. Inzwischen weiß man, dass sogar Herz-Kreislauferkrankungen durch traumatische Erfahrungen verursacht werden können.

Eine PTBS kann unmittelbar danach, nach Wochen, Monaten, oder Jahren versetzt einsetzen. Und genau das macht die Diagnose oft so schwer.  Ca. rund ein Viertel der Menschen, die ein Trauma erleben, entwickeln eine PTBS.  Den anderen gelingt es so ihr Kindheitstrauma zu überwinden. 

3 charakteristische Kriterien einer posttraumatischen Belastungsstörung

  1. WIEDERERLEBEN: in Form von Flashbacks. Diese angstbesetzten Erinnerungszustände (können auch in Form von Alpträumen auftreten). Sie lösen oft so heftige körperliche Reaktionen aus, als befände man sich wieder in der traumatischen Situation. Bestimmte Reize, so genannte „Trigger“ können so ein Erleben auslösen (z. B. ein Mensch hat das gleiche Parfüme wie der Täter …)
  2. VERMEIDUNG: von Situationen, Menschen und Orte, die einen triggern könnten. Auslöser hier von können im Prinzip alles sein, was zu Verknüpfungen mit dem Trauma führt. Das können ähnliche Geräusche, Gerüche, oder ein bestimmter Geschmack sein. Aber auch eine bestimmte Stimme, eine Tonlage, oder eine unbewusste Äußerung kann ein Auslöser sein. Und bestimmte Berührungen, Gefühle der Hilflosigkeit, Ohnmacht, oder auch ein bestimmter körperlicher Zustand (erhöhter Puls und schwitzen bei körperlicher Anstrengung). All diese Auslöser sind oft dem Bewusstsein nicht zugänglich und schützen somit nicht vor erneuten Angstreaktionen.
  3. ANHALTENDE ÜBERERREGUNG: Diese besteht aufgrund der chronischen Stressreaktion mit dem Gefühl ständiger Bedrohung (traumatischer Stress).  Symptome sind Unruhe, Überwachsamkeit, Schreckhaftigkeit, Schlafstörungen, Erschöpfung, und mangelnde Belastbarkeit.

Akute, umschriebene Ereignisse führen eher zur einfachen PTBS.

Sich wiederholende und anhaltende traumatische Erfahrungen (z.B. Misshandlungen oder Missbrauch über Jahre…) haben häufiger auch andere Störungen zur Folge (die komplexe PTBS), auf die ich hier jetzt aber nicht näher eingehe.

Ich möchte an dieser Stelle vielmehr noch kurz auf die BINDUNGSSTÖRUNGEN hinweisen. Weil die in der Praxis so häufig vorkommen und oft nicht als Folgeerscheinung verstanden und gesehen werden.

Viele Ärzte und Fachleute wissen immer noch nicht, dass auch die Vernachlässigung im Kindesalter eine schweres KIndheitstrauma darstellt.

„Das Bedürfnis nach Sicherheit und Geborgenheit durch eine zuverlässige Bindungsperson, die in Gefahrensituationen Hilfe und Schutz gewährt, bleibt lebenslang bestehen.“

Wir verfügen über ein biologisch angelegtes Bindungssystem. Wenn dieses irritiert wird, entwickeln sich daraus die entsprechenden Störungen und unterschiedlich angelegten Bindungsmustern:

  • Sicher gebunden
  • Unsicher vermeidend gebunden
  • Unsicher ambivalent gebunden
  • Kinder mit desorganisiertem Verhaltensmuster (tritt häufig auf bei Kindern aus den klinischen Risikogruppen, wie auch bei Kindern von Eltern, die ihrerseits auch traumatisiert sind)

Die Diagnose einer Bindungsstörung setzt voraus, dass ein Kind erhebliche Veränderungen im Verhalten mit unterschiedlichen Bezugspersonen zeigt. Es gibt aber auch Kinder, die gar kein Bindungsverhalten mehr zeigen, sondern nur noch mit Misstrauen und Ablehnung agieren. Dieses Verhalten findet man häufig bei Heim oder Pflegekindern. Und auch bei Kindern, die schon im Säuglingsalter vielfältige Beziehungsabbrüche und Wechsel durchlebt haben.

Dann gibt es Kinder, die häufig in Unfälle mit Selbstgefährdung und Selbstverletzung verwickelt sind. Die sogenannten „Unfall-Risiko Typen“, deren Verhalten ebenfalls auf den häufigen Wechsel von Bezugspersonen, oder Vernachlässigung hinweist.

Beim Übersteigerten Bindungsverhalten fallen Kinder durch exzessives Klammern und durch die Entwicklung von massiven Verlustängsten auf.

Eine andere Art der Bindungsstörung ist noch die Rollenumkehr, wobei das Kind die Verantwortung für den Erwachsenen übernimmt. Das ist zu beobachten, wenn die Kinder Angst um den realen Verlust der Bindungsperson haben. Etwa bei drohender Scheidung, bei Selbstmorddrohungen, einem Selbstmord eines Elternteils, oder lang anhaltender Einschränkung der Bindungsperson (durch Krankheit etc.)

Diese ganzen Auffälligkeiten ergeben Verhaltensmuster, die als Kind sinnig und hilfreich waren. Es werden Glaubensmuster gebildet. Und an denen wird sich festgehalten, weil sie damals Orientierung und Sicherheit vermittelt haben.

Jedoch es sind genau diese Muster und Symptome, die einem als Erwachsener später im Wege stehen. Deshalb ist es so wichtig sein Kindheitstrauma zu überwinden!

Je ausgeprägter das Störungsbild nach einem Trauma ist, desto notwendiger ist die Behandlung.
Viele Störungsbilder sollten natürlich therapeutisch und auch medikamentös behandelt werden. Es gibt aber auch gute und hilfreiche Alternativen und es muss nicht immer eine jahrelange Therapie sein.

Ein gutes Coaching (wie ich es anbiete) 😉 :
– in dem die richtigen Fragen gestellt werden
– in dem sich ausgiebig stabilisiert wird
– in dem das Erlebte liebevoll aufgearbeitet wird
– in dem das Trauma integriert wird
– in dem positiv in die Zukunft geschaut wird
– in dem das Gefühl frei und glücklich sein zu dürfen wächst
hilft ebenfalls!!

Noch mal zum Anfang zurück:

„WIR KÖNNEN DIE VERGANGENHEIT NICHT VERÄNDERN, ABER WIR KÖNNEN LERNEN MIT IHR ZU LEBEN!“

Es ist nicht immer notwendig in alle alten Gefühle abzutauchen.  Und nicht immer hilfreich alles wieder zu durchleben. Aber um ein Trauma zu überwinden, hilft es ungemein sein Innerstes aufzuräumen und den alten Geschichten die Macht zu nehmen. Denn letztlich ist es immer eine Frage der Perspektive, wie du auf dein Leben guckst. Und jeder Tag bietet die Möglichkeit dir und dem Leben neu zu begegnen. Und vor allem auch die Chance, die eventuell noch erlebte „Opferrolle“ in die einer Überlebenskünstlerin zu verwandeln. Wenn es gelingt das Kindheitstrauma wirklich zu überwinden ist man  Schöpfer* seines neuen Lebens. 

Möge es voller Liebe, Frieden, Freude und Leichtigkeit werden, denn jeder hat genau das verdient! 

Falls du dir Hilfe holen und meine Unterstützung haben möchtest, biete ich dir gerne ein kostenloses Lösungsgespräch an und freue mich auf dich <3

So, ich hoffe ich konnte dir das Thema etwas näher bringen und wenn du magst, hinterlasse doch gerne deinen Kommentar hier und verrate mir, wie du darüber denkst. 

Weiterhin alles Liebe,
Andrea

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